„Sentiero della Sensibilità“ (Weg der Sinne): die Arbeiten laufen (planmäßig)

„Sentiero della Sensibilità“ (Weg der Sinne): die Arbeiten laufen (planmäßig)

Die Coronakrise hat für den Alpenverein CAI Alpago kein Hindernis dargestellt, an der Fertigstellung des „Sentiero della Sensibilità“ weiterzuarbeiten, der schon ab dem kommenden Herbst diesen sich am Fuß der Berge um die 1000 Höhenmeter schlängelnden Weg einen besonders wichtigen sportlich-sozialen Mehrwert verleiht. Nach viel Vorarbeit, in Form von Studien und mehreren Treffen, wird nun ein Wanderweg geschaffen für ALLE, d.h. auch diejenigen, die aufgrund ihres Alters, ihrer körperlichen Verfassung oder einer Behinderung nicht in der Lage sind, signifikante Höhenunterschiede in den Bergen zu bewältigen.

Ausgehend von der Carota di Pieve Berghütte bis zu S. Anna di Tambre verläuft die Strecke auf einer Höhe zwischen 1000 und 1300 m über nur zu einem kleinen Teil asphaltierte und fast ausschließlich für den Verkehr gesperrte Wege am Gebirgsbogen von Alpago entlang. Hier können auch Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte, ältere Menschen, Familien auch mit Kleinkindern und alle, die die sich keine übermäßige körperliche Anstrengung zutrauen, eine schöne Wanderung unternehmen, und dabei zudem ein innovatives technisches System nutzen, das den 24 km langen Weg zu einer Art „Lehrpfad“ machen und ihn um interessante Informationen bereichert.

Zusammen mit der Stiftung Dolomiten UNESCO, der Sozialgenossenschaft independent L., der Gemeinde Santorso, der Universität Innsbruck und Salzburg Research, ist der Alpenverein CAI Alpago am Projekt INTERREG GATE – Granting Accessible Tourism for Everyone beteiligt, das im Rahmen des Programms zur grenzgreifenden Kooperation Interreg V A Italien-Österreich 2014-2020 finanziert wird“,erklärt Luca Dal Paos, Vorsitzender des CAI Alpago. „Das Projekt zielt darauf ab, auch mithilfe moderner Technologien einen inklusiven Tourismus in den Unesco-Welterbe-Gebieten des Alpen- und Voralpenraums zu fördern.“.

Für seine Realisierung hat der Ortsverband 70.000 € von der EU erhalten, „eine Finanzierung, die in vollem Umfang für die Anlage des Wegs und seine Bewerbung bestimmt ist“, unterstreicht der Vorsitzende. Nachdem die Aufträge vergeben und die Texte erstellt wurden, müssen jetzt Tafeln auf Italienisch, Englisch, Deutsch und der italienischen Gebärdensprache (LIS) aufgestellt und die 24 km lange Strecke mit 12 Säulen versehen werden, an denen eine Cloud ermöglicht, über eine Web-Applikation Audio-Informationen in italienischer, deutscher und englischer Sprache zu erhalten. Der erste, 6 km lange Abschnitt von der Carota Hütte bis zum Ortsteil S. Martino und von der Malga Cate bis Pianon ist bereits komplett zugänglich.

Es handelt sich um eine Chance, die meine Amtsvorgängerin Gabriela De Bortoli vor zwei Jahren ergriffen hat, als sie den Vorschlag des regionalen Alpenvereins, als Projektpartner tätig zu werden, angenommen hat”, so Dal Paos weiter. Sie hat diese Entscheidung mit dem Bewusstsein getroffen, dass das Alpago-Gebiet ideale Voraussetzungen für diese Zielsetzung bietet: eine zu 90 % bereits bestehende Strecke an nicht asphaltierten und nahezu gänzlich für den Verkehr gesperrten Wegen, die nur geringe Höhenunterschiede aufweisen und durch eine herrliche Landschaft – fast ununterbrochen mit Aussicht auf den Lago S. Croce und den Cansiglio – führen. Außerdem gibt es hier zahlreiche historisch interessante Besonderheiten zu erleben, von der vorrömischen Stätte von Pian de la Gnela bei Pieve oder den Erosionserscheinungen bei Chies, über zahlreiche alte und neue Tätigkeiten der Berglandwirtschaft, Beispiele ursprünglicher und renovierter ländlicher Bauten, für den Fremdenverkehr umgewandelte Bauernhäuser und Dörfer, bis zu lokalem Kunsthandwerk und dem kuriosen Bücher-Haus in S. Anna. „Nachdem letzte Woche ein Treffen mit den drei Bürgermeistern der Alpago-Gemeinden stattgefunden hat”, sagt der Vorsitzende abschließend, „bin ich sehr zuversichtlich, dass es zu der Zusammenarbeit kommen wird, die unerlässlich ist, um einer so vielversprechenden Route, die sich optimal eignet für verschiedene interessante Initiativen, den richtigen Wert beizumessen.“